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Michael Körner Im Interview

Michael Körner kann man durchaus die deusche TV-Stimme des Pokers nennen. Er moderiert, seit Beginn, die Poker-Übertragungen im DSF und dem Vierten.

Poker Institut Moderator Tohu hat Fragen an Herr Körner gestellt, die seine persönliche Stellung zum Poker beinhalten, auch ein Blick hinter die Kulissen ist dabei.

Der sonst doch gezwungenermaßen recht neutrale Kommentator bekommt endlich ein Gesicht.

Hier findest du das komplette Interview:

Wie sind sie zum TV-Kommentator geworden?
Habe während des Studiums beim Radio gearbeitet und Anfang 1993 ein Casting bei vox gewonnen. Gesucht wurde ein Kommentator für NBA-Basketball.

Wieviel Stunden in der Woche arbeiten Sie als Kommentator für Pokersendungen?
Welches sind Ihre anderen Berufe/Tätigkeiten neben der Kommentatorentätigkeit beim DSF?

Momentan arbeite ich sieben Tage pro Woche. Fürs DSF aktuell nur Poker, ansonsten noch Poker für „Das Vierte“ und Basketball BBL und NBA bei Premiere.

Wiederholt sich die Arbeit nicht immer wieder, da alle Pokerhände irgendwie gleich sind?
Diese Frage von einem Pokerinstitut 😉
Meiner Meinung nach ist jede Hand anders, unterschiedliche Ausgangssituationen, andere Gegner, unterschiedliches persönliches Wohlbefinden etc. Es ist aher das alltägliche Procedere was sich wiederholt, also die Arbeit an sich im Schitt.

Was ist für sie das faszinierendste an Poker?
Das jeder die Chance hat zu gewinnen. Wenn ich gegen Roger Federer Tennis spiele, werde ich vermutlich den Ball nicht sehen. Wenn ich gegen Phil Ivey Poker spiele, habe ich eine Chance zu gewinnen.

Spielen Sie selber Poker? Wenn ja, wo (Online, Casino, mit Freunden) und wie oft? Wielange beschäftigen Sie sich schon mit Poker?
Ich spiele selber seit einigen Jahren Poker. Online, Casino, Freunde. Wie lange? Warten Sie, ich frage kurz meine Frau…

Haben sie Poker schon um Geld spielt? Vielleicht sogar erfolgreich?
Äh, worum spielen Sie Poker? Auch erfolgreich, ja. Aber ich habe keine Gesamtrechnung aufgemacht…

Wie haben Sie sich Ihr Pokerwissen angeeignet?
Ich habe sehr viele Bücher gelesen, Spieler interviewt, hunderte von Matches kommentiert und natürlich üben, üben, üben…

Welche Pokerbücher haben Sie schon gelesen? Welche Bücher würden sie empfehlen und warum?
Oh, alle aufzählen wäre etwas viel. Sehr gut finde ich Harrington on Holdem, Super System 1 und 2, Small Stakes Holdem von Sklansky/Miller. Harrington hat ein sehr gutes Gefühl für die Situationen, Sklansky/Miller bieten interessante Einsichten für Lo-Limit-Spiele und Supersystem ist einfach ein Muss.

Welche Pokervariante kommentieren / spielen Sie am liebsten?
Kommentieren sicherlich NL Texas Holdem, die Turnierform ist fürs Fernsehen am besten geeignet. Ich spiele alles gerne, momentan habe ich Riesenspaß an H.O.R.S.E

Wer ist Ihr Lieblingspokerspieler und warum?
Schwierige Frage, die mir oft gestellt wird. Leider erlebe ich Barry Greenstein nur bei Turnieren, im Cashgame soll er unglaublich sein. Beim Turnierpoker gefällt mir Ram Vaswani, weil er so ähnlich spielt wie ich (räusper!), Todd Brunson, weil er absolut undurchschaubar ist, Daniel Negreanu, weil er so nett rüberkommt, Phil Ivey, weil er ein Siegertyp ist.

Was denken Sie über die Einstufung des Spiels „Poker“ als Glücksspiel in Deutschland?
In Österreich wird es ja schon lange als Strategiespiel eingestuft.
Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um Poker aus der „Illegalität“ herauszuholen. Ich finde es schlicht eine Unverschämtheit wie in Deutschland mit Spielen wie Poker, Black Jack oder Sportwetten umgegangen wird. Bierkonzerne können Abermillionen ins Sponsoring stecken ohne das eine Werbung mit dem Hinweis „Bier kann abhängig machen“ versehen werden muss. Der Staat möchte über seine Monopolstellung mit Oddset bzw. seine Lizenzen mit Spielcasinos mitverdienen. Es ist eine unglaubliche Heuchelei.

Sehen Sie, falls das Wettmonopol 2007 fallen sollte, das Potenzial, dass Poker hier in Deutschland einen ähnlichen Zuspruch findet als in den USA?
Das Potenzial sehe ich absolut.

Welche Gefahren sehen Sie in Poker für junge oder unerfahrene Spieler? Spielsucht? Finanzielle Probleme?
Meine Mutter hat mir immer gesagt, genieße alles in Maßen. Und das gilt für 1000 Dinge auf dieser Welt: Alkohol, Essen, Sonnenbaden, Poker, Sex, Macht etc. Wer gierig wird, hat auf Dauer ein Problem, er wird dick, pleite, Alkoholiker, machtgeil, sexbesessen, was auch immer. Daher müssen junge Leute selbstverständlich aufgeklärt werden, dass man beim Poker erstmal nur um Centbeträge spielen sollte. So wie man sich in allen anderen Dingen ein vernünftiges Maß auferlegen sollte.

Glauben sie, dass der Pokerboom, eingeschlossen die unzähligen TV-Übertragungen, in nächster Zeit sein Ende findet? Die Gefahr der Übersättigung der Pokerbegeisterten ist ja durchaus gegeben. Schneiden sich die TV-Sender mit ihrer Pokeroffensive nicht auf die Dauer ins eigene Fleisch?
Schwierige Frage. Gute Frage. Ich denke, es wird sich 2007 beim DSF besser verteilen. Dazu kommen auch andere Formate, die den Zuschauern das Poker spielen näher bringen sollen. Es soll kurzweilig bleiben, dann wird es auch nicht zu viel.

Denken Sie, dass ein 2er-Paar als Kommentatorbesetzung, wie bei den Eurosport EPT-Übertragungen zu sehen, für den Zuschauer interessanter und abwechsungsreicher ist? Wie denken Sie über einem potentiellen Co-Kommentator in Ihren Sendungen?
Haben wir schon zweimal gemacht. Ich denke, es ist abhängig vom gezeigten Format. Die sehr kleinteilig produzierten Shows von der WSOP vertragen meines Erachtens keine zweite Stimme. Anders bei Formaten wie Pokermillion, UK Open, wo es manchmal etwas gemächlicher wird, da ist eine zweite Stimme eine gute Ergänzung.

Wie erlebten / bewerten Sie die TV-Total Europoker.net Nacht?
Das war eine sehr nette Veranstaltung, Stefan Raab weiß wie er mit so einem Thema umgehen muss, der Klamauk stand im Vordegrund. Ich fand es ausgesprochen unterhaltsam, außerdem war es für mich sehr spannend so interessante (und wirklich nette) Leute kennenzulernen.

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