Europäische Onlinegaming-Anbieter im Aufwind
Wenige Tage, nachdem das US-Department of Justice klargestellt hatte, dass der Wire Act innerstaatliches Internetgaming nicht generell verbietet, boomten die Aktien vieler europäischer Gaming-assoziierter Firmen an den Börsen Europas. Die unerwartete Erklärung der stellvertretenden Generalstaatsanwältin Virginia A. Seitz, das Gesetz untersage lediglich „Wetteinsätze bei Sportevents oder Wettkämpfen“, wird als Wegbereiter für legalisiertes Onlinegaming auf Landesebene, das heißt innerhalb der einzelnen US-Bundesstaaten, bereits für gesehen. Gesetzliche Regelungen für Onlinepoker, Internetlotterien und andere Onlineangebote wie Blackjack, Roulette und Craps Videopoker und Slots könnten diese Spiele dann schon im Laufe des nächsten Jahres zulassen.
So schnellten zum Beispiel die Aktienkurse von Bwin.Party um satte 23 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen ist bestens aufgestellt für einen Einstieg Nevada, wo das Gaming Control Board soeben den Weg für Onlinepokerangebote der Casinoindustrie freimachte. Vor wenigen Monaten wurde durch Deals mit den Casinogigant MGM und Boyd Gaming die Weichen für ein künftiges Onlinepokerangebot in US-Staaten gestellt.
Einen Zuwachs von 14,9 Prozent konnte Playtech Ltd – Technologielieferant unter Anderem für das iPoker-Netzwerkmit Flaggschiff Titanpoker – verzeichnen. Bereits im März 2010 hatten Playtech und Spieleentwickler Scientific Games ein Joint Venture beschlossen, um unter dem Namen SciPlay im Falle einer Marktöffnung sofort in Geschäfte mit amerikanischen Onlinecasino-Betreibern einsteigen zu können.
Etwas mehr als elf Prozent gewann der Kurs von Onlinegaming-Softwareentwickler Cryptologic. 888Holdings, die in diesem Sommer einen Deal mit Caesar’s Entertainment vereinbarten, wurden mit einem Plus von 9,03 Prozent belohnt. Ebenfalls ein leichter Anstieg von jeweils etwas mehr als 3 Prozent wurde für Ladbrokes und William Hill vermerkt.
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