Eastgate vs. Demidov
Mit 117 Tagen Verspätung traten gestern die „November Nine“ im Rio an, um endlich den Final-Table des WSOP Main Events 2008 auszuspielen. Am Ende waren es der Däne Peter Eastgate und der Russe Ivan Demidov, die übrig blieben und heute im finalen Showdown den neuen World Champion ermitteln werden. Zu Beginn des Final-Table herrschte eine Stimmung wie beim Fußball. Über 1000 Zuschauer wohnten dem Geschehen bei. Neben der Presse vor allem Freunde und Bekannte der Spieler. Die meisten Fans hatten Dennis Phillips, David Rheem und Kelly Kim dabei. Besonders Kim konnte die Unterstützung auch gut gebrauchen, da er als Shortstack von Anfang an unter Druck stand. Auch wenn die meisten davon ausgingen, dass er als erster gehen würde müssen, erwischte es dann aber Craig Marquis auf dem neunten Platz. Mit 77 war er pre Flop All-in gegangen und fand in Scott Montgomery mit AQ einen Caller. Der Flop brachte mit A107 zwar ein As, allerdings auch die dritte Sieben für Marquis. Doch da Poker manchmal ein brutales Spiel sein kann, kam am Turn ein Bube und am River ein König und somit die Runner-Runner Str8 für Montgomery. Als nächsten erwischte es dann aber Kelly Kim. Nachdem er einmal gepusht hatte und keinen Caller fand, war er bereits auf 2.5 BB runter als er abermals All-in ging. Diesmal wurde er gleich von drei Spielern gecallt. Als der River gedealt war, muckte er einfach seine Karten und verließ unter stehenden Ovationen den Tisch. Immerhin konnte er sich durch das Erreichen des achten Platzes über zusätzliche $380.000 freuen. Auf Platz Sieben erwischte es einen der Favoriten. David Rheem war wohl der erfahrenste Spieler am Tisch. Gegen Pech hilft aber auch die meiste Erfahrung nichts. Mit AK schob er als klarer Favorit seine Chips in die Mitte. Darus Suharto callte mit AQ. Die Dame am Flop brachte Suharto die Führung, die er auch bis zum Ende nicht mehr abgab. Sichtlich enttäuscht verließ Rheem daraufhin das Rio. Auch wenn $1.7 Millionen ein großer Gewinn sind, hatte er sich mit Sicherheit mehr ausgerechnet. Mit der Hand war aber auch Suhartos Glück aufgebraucht. Mit A8 rannte er in AQ von Montgomery und schied als Sechster aus. Einige Hände später erwischte es auch den anderen Kanadier. Montgomery hatte ein Raise von Peter Eastgate mit All-in beantwortet. Allerdings war er mit A3 Außenseiter gegen 66 des Dänen. Ein As auf dem Flop brachte Montgomery aber in Führung. Ein weiters As am Turn verbesserte seine Situation sogar noch. Als dann Dennis Phillips auch noch sagte, dass er eine Sechs gefoldet hätte, war die Hand eigentlich schon gelaufen. Aber scheinbar hatte der Kanadier mit seiner Runner-Runner Str8 gegen Marquis ebenfalls sein Glück verbraucht, denn der River brachte tatsächlich die letzte Sechs und das Ausscheiden für Montgomery. Platz Vier ging an Ylon Schwartz. Mit A10 hatte er auf einem K82K5 Board am River einen Bet von Eastgate mit All-in gekontert. Dummerweise traf Eastgate mit 55 das Full-House und callt natürlich sofort. Als Letzter am gestrigen Abend musste, der als Chipleader gestartete, Dennis Phillips die Segel streichen. Wieder war Eastgate der Gegner und wieder war die Situation ähnlich. Bei einem Flop von J43 hatte der Däne gebettet. Phillips versuchte einen Bluff. Pushte mit 910 All-in und wurde sofort gecallt. Wieder hatte Eastgate ein Set getroffen. Diesmal mit 33. Damit war die Hand fast schon entschieden. Turn und River brachten keine Veränderung und damit wurde der Final-Table bis heute Abend unterbrochen. Dann werden Ivan Demidov und Peter Eastgate zum finalen Heads-up gegeneinander antreten und den World Champion 2008 ausspielen.