Ist der Kauf von Full Tilt durch PokerStars unter Dach und Fach?
„Die Kunden von Full Tilt werden ihr Geld rechtzeitig für die Weihnachtseinkäufe wiedersehen.“ – Noch ist es nur eine kurze Mitteilung, aber sie hat nach Meinung vieler Branchenkenner den Charakter einer offiziellen Erklärung durch PokerStars: Wendeen H. Eolis ist Geschäftsführerin der Eolis International Group, die weltweit in Rechtsfragen, unter Anderem bei Regierungsangelegenheiten, berätt. In ihrer Kolumne auf der Titelseite von Pokerautorität pokerplayernewspaper.com hat sie nun geschrieben, das Hin und Her sei vorüber, die „Pannen bei den Verhandlungen zwischen PokerStars und dem US Department of Justice in Sachen Full Tilt Poker sind nun bereinigt“. Noch sei ihr nicht erlaubt, die Identität ihrer Quelle zu enthüllen, tatsächlich aber seien entsprechende Pressemitteilungen bereits in Arbeit. Einzig die Tatsache, dass die Zeitschriftenausgabe des Poker Player Newspaper gerade in Druck gehe, hindere sie daran, ins Detail zu gehen, die Leser seien aber „versichert, die Story ist ein Thriller und wird erzählt werden“.
Als haltlos erwiesen hatten sich Gerüchte, wonach der Deal beinahe daran gescheitert werde, PokerStars Gründungsschef Isai Scheinberg in den USA als flüchtiger Straftäter gelte, hätten sich nicht bewahrheitet. Erst vor wenigen Tagen wurde Brent Beckley, Mitgründer von Absolute Poker, zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt worden, nachdem er sich des Bankbetrugs für schuldig erklärt hatte. Anfang Juli hatte sich Full Tilt CEO Ray Bitar den US-Behörden gestellt. Bei seiner Verhaftung hatte er, so Forbes.com, erklärt, er sei „freiwillig aus Irland in die USA zurückgekommen“, um sich den Anklagen zu stellen. „Full Tilt Poker hätte niemals in die Lage geraten dürfen, die Player Funds nicht zurückerstatten zu können … In den letzten 15 Monaten habe ich hart an möglichen Lösungen dieses Problems gearbeitet. Meine heutige Rückkehr ist Teil dieses Prozesses. Ich glaube, wir sind am Ende eines langen Weges angekommen.“
Auch gambling911.com bestätigt, dass der Aufkauf von Full Tilt Poker durch PokerStars nun vom DoJ genehmigt wurde. Möglicherweise schon nächste Woche werde Staatsanwalt Preet Bharara eine offizielle Erklärung abgeben, in der bestätigt werde, dass für die US Regierung die Auszahlung aller Spielergelder höchste Priorität habe. Gambling911 beruft sich auf einen schon 2009 erstrittenen Gerichtsbeschluss, wonach dem Nachrichtenmagazin und seiner Mutterfirma Costigan Media von Regierungsseite Zugang zu allen Informationen gewährt werden muss, die Full Tilt betreffen.
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