Full Tilt: Bremst Chris Ferguson den Deal mit der GPT aus?
Full Tilt Poker Vorstandsmitglied Chris Ferguson versucht zur Zeit, an eine Summe von mehr als 14 Millionen Dollar heranzukommen, die er dem Pokerroom zur Begleichung von Ausgaben im Anschluss an die Indictments des Black Friday zur Verfügung gestellt hatte. Einem Bericht von Subject:Poker zufolge ließ Ferguson zwischen (mindestens) April 2007 und April 2011 knapp 60 Millionen Dollar an Einnahmen durch Full Tilt ließ auf mehrere Konten fließen, die Pocket Kings Ltd., ein Tochtergesellschaft des Pokerrooms, für ihn führte. Ungefähr 45 Millionen Dollar cashte er auch wieder aus, den Rest lieh er der Firma, unter Anderem, wie es aus unbestätigten Quellen heißt, explizit zur Auszahlung an non-US-Spieler, die ja zumindest noch bis zum endgültigen Aus ein paar Wochen später ihr Geld erhielten.
Nun versuchen Ferguson und sein Anwalt Ian Imrich nach Möglichkeiten, die fehlenden 14,3 Millionen Dollar wiederzubekommen. Ursprünglich enthielt der Deal zwischen der Groupe Bernard Tapie und Full Tilt Provisionsvereinbarungen, die Ferguson passive Anteile in Höhe etwa dieser Summe zusprachen. Das Department of Justice legte jedoch sein Veto dagegen ein, dass die Vorstandsmitglieder des Pokerrooms, die ja wegen unter Anderem Geldwäsche und Bankbetrugs angeklagt sind, Anteile an der sich neu formierenden Firma erhalten sollten. Nun sollen Ferguson und Imrich gedroht haben, eine einstweilige Verfügung zu erwirken, mit der die Übernahme des Rooms durch die französische Unternehmergruppe zunächst einmal ausgesetzt werden könnte. In dieser Ruhezeit könnten sie überprüfen, welche Möglichkeiten Ferguson hat, sein Geld zurückzuerhalten. Anscheinend gibt es zur Zeit allerdings laut Subject:Poker „keinen Grund zu anzunehmen, dass diese Drohungen in irgendeiner Weise den Deal (zwischen Full Tilt Poker und der Groupe Bernard Tapie) anhalten oder behindern könnten“.
Dass Chris „Jesus“ Ferguson eigennützigerweise sein Geld wiederhaben will, kratzt seinen ohnehin seit der Full Tilt-Affäre schwer angeschlagenen Status als einer der (ehedem) ganz Integren im Business weiter an. In Pokerforen wie TwoplusTwo und PocketFives ereifern sich die Geister ganz nach Art von „maxtinder“, der auf letzterem postete: „Chris Ferguson sollte sich heftigst schämen ein Pokerspieler zu sein“.
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