Phil Ivey spielt wieder Poker – bei der APT in Macau
Vorgestern noch war es nur eine ganz kurze, weitgehend unbeachtete Meldung: Phil Ivey, so hieß es auf der Facebook-Seite des Macau Poker King Club, habe einen Sitz an einem $ 300/600 No Limit Hold’em Cash Game Table eingenommen. Aber seit gestern ist es offiziell: Phil „The Tiger Woods of Poker“ Ivey is back. Mit einer kleinen Verspätung nahm er gestern seinen Platz an einem Tisch im Main Event der 2011 PokerStars.net APPT Macau (Buy in HKD30,000, ca. US$3,850) im Casino Grand Lisboa ein. Das letzte Mal, dass man von Ivey in Zusammenhang mit einem Pokerevent gehört hatte, war sein spektakuläres Fernblieben von der World Series of Poker WSOP 2011, als er gleichzeitig Klage gegen Full Tilt Poker einreichte, weil der Room ihm und Zigtausenden von Pokerspielern auf der ganzen Welt ihre Funds vorenthielt. Später ließ Ivey die Klage fallen.
Dann wurde es still um den 35jährigen. Weder live noch online hörte die Pokerwelt von ihm. Im Oktober wurde bekannt, dass Phil Ivey zum ersten mal seit Jahrzehnten nicht mehr auf „The Nuts“, der monatlichen ESPN-Liste der zehn besten Pokerspieler stand. Letzte Woche machte dann das Gerücht die Runde, der bis zum Black Friday als höchstverdienender Pokerprofis der Welt gehandelte Ivey sei pleite. So habe er zum Beispiel die Zahlung von Alimenten, die er nach der 2009 erfolgten Scheidung an seine Exfrau Luciaetta zahlen musste, eigestellt. Die Zahlungen hätten nämlich, so sein Anwalt David Chesnoff, laut Scheidungsvereinbarung nur so lange erfolgen müssen, wie Ivey’s Einkommen als Mitbesitzer Von Tiltware, der Firma hinter Full Tilt Poker, bezogen hätte. Seit dem 15. April aber, dem Tag, an dem das US Department of Justice gegen FTPO et als. Anklage wegen Bankbetrug und Geldwäsche erhob, flossen keine Gelder mehr von dort.
Jetzt haben wir ihn also wieder, und die Spekuliermaschinen laufen bereits rund. So stellt zum Beispiel onlinepoker.net die Frage, ob Ivey‘s plötzliches Auftauchen in Zusammenhang mit der interessanten Ankündigung des Full Tilt-Anwalts Jeff Ifrah zu tun haben könnte, das DoJ erwäge sogar den Weg dafür zu ebnen, dass der Room nach Aufkauf durch die Groupe Bernard Tapie und erfolgter Auszahlung der Spielergelder eventuell sogar eine Konzession für den US-Markt erhalten könne.
—