Poker News: WSOPE Main Event vor dem Tag 2. Gefängnis für Morddrohungen per E-Mail
Cannes im Oktober, kuschelige 22 Grad Celsius – klar, dass es da mehr Pokertouristen hinzieht als ins etwas nasskältere London, wo die World Series of Poker Europe WSOPE 2o10 stattfand. Insgesamt schrieben sich jetzt 593 Spieler fürs Main Event ein, sage und schreibe 231 mehr als im Vorjahr. Es geht um einen Preispool von € 1.4 Millionen.
Vorjahressieger James Bord, der ja selbst auf einen Europäer als Sieger tippt, und auch alle drei US-Favoriten bei den Buchmachern, Daniel Negreanu, Phil Hellmuth und Tom Dwan überstanden den ersten Starttag nicht. Mit deutlich über dem durchschnittlichen Chipsstand von 55.000 liegenden Stack können drei Spieler aus Deutschland in Richtung Tag 2 blicken, nämlich Sandra Naujoks (Rang 65/83.850 Chips), Benny Spindler (Rang 106/69.000) und Moritz Kranich (Rang 130/60.325). Das Feld wird derzeit angeführt von dem Engländer James Rosen, der zuletzt bei der WSOP 2011 im $ 5.000 Pot Limit Omaha einen respektablen 41. Platz ($ 11.652) und beim$ 5.000 No Limit Hold’em Platz 44 ($ 18.863) eingefahren hatte.
Kein Pardon für Morddrohungen. Drei Monate Gefängnisstrafe brachten Michael Gallagher aus Redcar (englische Nordostküste) die Morddrohungen ein, die er den Mitarbeitern eines ungenannt bleibenden, auf der Isle of Man ansässigen Pokerrooms geschickt hatte. Der Verlust von $ 30.000 und offensichtlich einige Promille zu viel hatten den Geist des 35jährigen aufs Heftigste umnebelt: Per E-Mail ließ er den Room wissen, er wolle £ 50.000 auf sein Account, oder er werde persönlich mit einer Schrotflinte vorbeikommen und so viele Leute wie möglich erschießen. Er unterstrich die E-Mail-Drohung sicherheitshalber noch mit ein paar markigen Sprüchen wie „Ich hoffe ihr nehmt mich ernst, denn ich schwöre bei Gott, dass ich das tun werde. Ich werde meine Rache bekommen. Ich plane das seit sechs Monaten. Nur deswegen kann ich schlafen …“ und so fort.
Zwar schickte er schon am nächsten Tag eine Entschuldigung hinterher, in der er schrieb, er habe nicht die Absicht, etwas Derartiges zu tun, für diesen Drohbrief sei ein Alkoholexzess verantwortlich gewesen. Mr. Booze hin oder her, die Richter fanden das nicht entschuldbar und schickten Gallagher in den Bau. Hoffen wir, dass er dort endgültig ausnüchtert.
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