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Kein Jackpot für Unterhalts-Drückeberger in immer mehr US-Casinos

No JackpotMan mag es kaum glauben – aber es kommt tatsächlich vor, dass einem eine Gesetzesänderung sofort einleuchtet. Seit dem Sommer gilt in Indiana, Colorado, Louisiana und Iowa: Wer mit Zahlungen von Kindesunterhalt in Rückstand ist und einen Jackpot im Casino gewinnt, bekommt diesen zunächst einmal nicht ausbezahlt – die Casinos sind verpflichtet, das Geld einzubehalten und dem Elternteil auszuzahlen, dem noch Unterhalt zusteht. Auf Anhieb ein „No-Brainer“, findet LaSalles Bezirksanwalt Gary Peterlin und plädiert für entsprechende Gesetzesänderungen in Illinois, ebenso wie seine Kollegen in Florida und Mississippi. Eine ähnliche Gesetzgebung existiert in den USA schon lange in Bezug auf Lotteriejackpots, die einbehalten werden können, wenn der Gewinner Steuern schuldet oder Kindesunterhalt nicht gezahlt hat.

In den genannten US-Bundesstaaten werden die Daten von Jackpotgewinnern mit einer Datenbank von säumigen Unterhaltszahlern abgeglichen. Schon jetzt, obwohl die entsprechenden Gesetze erst wenige Monate gelten, wurden so bereits mehrere Millionen ausstehender Alimente eingetrieben. Tatsächlich, so heißt es auf casinogamblingweb.com, benutzen einige notorisch unterhaltssäumige Gambler die Rechtslage, um ihre Schulden „abzuspielen“: In Colorado brachte es einer von ihnen bisher auf elfmaliges Nicht-Auszahlen und Weiterleiten seiner Gewinne. Kaum anzunehmen, dass er sich spätestens nach dem zweiten Mal nicht im Klaren darüber war, dass er erstmal keinen Cent sehen würde.

Dem unterhaltsberechtigen Elternteil kann’s natürlich nur freuen, wenn er endlich die $$$ sieht. „Ich liebe diese Idee, und ich wünschte mir, in New Jersey würde da auch eingeführt“, sagt eine Mutter. Tatsächlich wird sich eine entsprechende Gesetzgebung in den „Spielerparadiesen“ von Nevada und New Jersey wohl nur langsam diese Richtung bewegen. Von Seiten der Glücksspielindustrie wird befürchtet, der Datenabgleich jedes bedeutsamen Gewinns würde in den großen Casinos zu viel Zeit kosten und unverhältnismäßig Verantwortung auf den Schultern der Geschäftsführung abladen.

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