Pokermesse in Köln
Letztes Wochenende war es dann soweit: Die lang angekündigte Pokermesse fand in Köln statt und tohu vom Team Poker-Institut hat es sich nicht nehmen lassen bei dem regen Treiben dabei zu sein.
Die Messe fand auf dem alten Expo-Gelände in Köln statt und war in einer überschaubaren Halle untergebracht. Der erste Eindruck war positiv, leider aber auch nur der Erste.
Das Gros der Messestände war klein und unspektakulär, meist lediglich mit ein bis zwei Pokertischen versehen, an denen Freerolls um kleinere Sachpreise gespielt wurden. Einige der Stände erweckten den Eindruck, als seien sie nur sporadisch und kurzfristig aufgestellt worden. In der Mitte der Halle wurde das Messeturnier gespielt (dazu aber später mehr).
Das Feld der Messeaussteller war bunt gemischt. Internet-Pokerräume (Full Tilt, 888, Betsson, Poker.com, etc) waren genauso vertreten wie Live-Pokeranbieter, Händler von Poker-Zubehör (anymazing Gamblerstore, Pokerbooks, K&K Pokertische, Poketi, etc) oder Internet Portalen (Pokermania, Poker Olymp). In Summe also für jeden etwas dabei. Könnte man sich zumindest denken…
Das Angebot der Messeaussteller war, bis auf wenige Ausnahmen, jedoch nicht messetauglich. Fast alles, was der begeisterte Pokerspieler käuflich erwerben konnte, wurde zu handelsüblichen Preisen verkauft. Messeangebote suchte man vergebens. Für die Freerolls musste man sich sehr früh anmelden, um überhaupt an einen Tisch platznehmen zu dürfen und selbst der Stand des Kölner Bordells Pascha war überwiegend leer. Nach einem einzigen Rundgang hatte der aufmerksame Messebesucher schon alles gesehen und konnte eigentlich schon wieder nach Hause gehen. Einzig und allein der Full Tilt Stand war wirklich erwähnenswert. Das Angebot von Full Tilt, welches überwiegend schon von der „Million Euro Challenge“ bekannt war, überzeugte: Heads up Games, Stars zum Anfassen, Lady Tables, Fotomontagen und vieles mehr boten dem Besucher wirklich einen Mehrwert für sein Geld.
Auch das Internet-Newsportal Poker Olymp war vertreten, antwortete dem interessierten Messebesucher freundlich und offen auf alle Fragen und war für einen kleinen Plausch immer zu haben.
Interessant, aber nur gegen Aufpreis zu haben, waren Vorträge zu diversen Pokerthemen, Lehrgänge zu verschiedenen Pokervarianten und die (Mini-)Ausbildung zum Dealer. Wer aber für vier Stunden Parken im Parkhaus schon 10€ bezahlen muss, spart sich dann meist den Aufpreis für diese Kurse…
Das Hauptereignis der Veranstalter – neben dem Weltrekordversuch im Dauerpokern – war das Messeturnier mit einem Mini Cooper als Hauptpreis. Allerdings waren die sieben Vorrunden, welche jeweils von über 300 Teilnehmern auf genau 50 heruntergespielt wurden, terminlich so eng aneinander gelegt, dass den Floormen leider der Überblick für eine vernünftige Table Balance verloren ging. Wenn man gut eine Viertelstunde mit nur sieben Mann am Tisch spielt, während alle anderen Tische mit zehn Mann voll besetzt sind, dann ist das schon ein erheblicher Nachteil. Das Auflösen der Tische ging leider auch nicht sorgfältig von statten. So geschah es, dass Spieler in wichtigen Phasen des Turniers vom Big Blind gleich wieder in den Big Blind umgesetzt wurden. Und auch, wenn einige Dealer die Regeln des Turnierpokern nicht vollständig beherrschten, konnten die Floormen dann wenigstens in diesen Situationen meist für Klarheit sorgen.
Insgesamt gesehen und in Anbetracht der 25€ Startgebühr kann man als Teilnehmer schon ein wenig mehr Qualität in der Turnierleitung und Organisation erwarten. Das hat das Team von Pokerevents auch schon besser hinbekommen.
Fazit zur Pokermesse:
Licht und Schatten. Das Messeturnier hat trotz aller organisatorischen Mängel Spaß gemacht und einige Stände luden dann doch zum Verweilen ein. Das Gros der Messe war jedoch für den Pokerbegeisterten oder jene, die es noch werden wollen, nicht wirklich von Interesse.
Ein Vorschlag wäre, den Eintrittpreis für die Messe zu erhöhen, um dafür die Vorträge und Kurzseminare kostenfrei für die Messebesucher anbieten zu können.
