WSOP 2009 – November Nine Zusammenfassung
Gut zwei Wochen ist es nun her, da startete in Las Vegas im Rio Casino endlich der Final Table der World Series of Poker 2009. Im Ergebnis wurde Joseph, kurz Joe Cada zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten gekürt. Zum zweiten Mal hintereinander ist diese Marke damit geknackt worden, konnte doch Peter Eastgate im letzten Jahr sich schon als der jüngste Main Event Gewinner feiern lassen. Im Folgenden wollen wir nun eine kleine Zeitreise an den Final Table begeben und erfahren wie die November Nine den Champion in insgesamt 364 Händen unter sich ausgespielt haben.
Werfen wir uns zunächst einen Blick auf die Sitzverteilung des Tisches. Links vom Dealer sitzt auf Platz eins Chipleader Darvin Moon mit knapp 59mio, links neben ihm der Shortstack James Ackenhead mit weniger als 7mio in Chips. In Position auf die beiden folgt Phil Ivey dessen Ausgangsposition mit knapp 10mio eher mittelprächtig zu sein scheint. Zur Linken Iveys sitzen Kevin Schaffel und Steven Begleiter mit 12mio und 30mio Chips, gefolgt von Eric Buchman mit 35mio. Auf dem nächsten Platz hat sich Joe Cada mit 13mio verbliebenen Chips eingefunden. Dort sollte er nur zu bald erfahren, dass auch ein Stuhl am Pokertisch sich wie der vorderste Sitz in einer Achterbahn anfühlen kann. Das Feld komplettieren Antoine Saout mit etwa 9mio Chips und Jeff Shulman mit knapp 20mio.
Nachdem alle Spieler von Turnierdirektor Jack Effel angekündigt und begrüßt wurden heißt es um 12:00 Uhr Ortszeit endlich „Shuffle Up and Deal“. Als erster Am Button ist Chipleader Darvin Moon, gespielt wird mit Blinds von 120.000/240.000 und einem Ante von 30.000.
Hand #6 – Der erste Flop –
Nachdem Shulman, Begleiter, Buchman und zweimal Cada die Blinds und Antes stehlen konnten gibt es nun den ersten Flop zu sehen.
Aus später Position raist Kevin Schaffel auf 750.000 und wird von Antoine Saout im Big Blind gecallt. Der Flop bringt A 7 Q woraufhin Saout checkt und Schaffel den Pot mit einem Raise gewinnen kann.
Hand #8 – Der Chipleader tritt in Aktion –
Mittlerweile sind die Blinds angestiegen, auf 150.000/300.000 und 40.000 Ante.
Under the Gun raist James Akenhead auf 775.000 bis zu Darvin Moon im Big Blind wird gefoldet. Dieser reraist auf 1,8mio und bringt Akenhead damit zum folden.
Hand #14 – Phil Ivey ist All-In –
Zwischenzeitlich konnte der Kanadier Darvin Moon weitere Chips seinem Stapel hinzufügen. Diese stammen von Kevin Schaffel, den er nach einem Raise All-In stellte, woraufhin dieser foldete.
Schon zwei Hände zuvor ist Phil Ivey das erste Mal in Erscheinung getreten und konnte mit einem Raise am Button die Blinds abgreifen. Nun sieht er sich einem Raise von Jeff Shulman auf 1,2mio gegenüber. Er schiebt alle seine Chips über die Linie und Shulman foldet. Ivey ist nun bei fast 11mio.
Hand #28 – Aktivposten Buchman –
Als Aktivposten konnte sich bisher der US Amerikaner Eric Buchman hervortun was ihm schon vor der Hand den bisher größten Zuwachs an Chips bescherte.
Aus früher Position erhöht er auf 800.000 und wird von Jeff Shulman gecallt. Out of Position checkt Buchman am K 7 7 und callt Shulmans Bet von 1,7mio. Turn und River wird von beiden gecheckt, Buchman zeigt Q Q und gewinnt den Pot.
Gleich in der nächsten Hand versucht es Buchman erneut, muss aber auf den All-In push von Saout wegschmeißen. Davon total unbeeindruckt erhöht er dann auch in der dritten Hand hintereinander, aus erster Position. Doch diesmal geht alles gut und er kassiert die Blinds und Antes ein. Nun darf Buchman über 40mio in Chips vor sich stapeln.
Hand #41 – 3-Bet Zeit –
Antoine Saout hat es vor gemacht. Erst gegen Kevin Schaffel, dann gegen Eric Buchman gewann er vor dem Flop mit einem Reraise. Ihm gleich taten dies Buchman und nun auch Joe Cada. Wieder Involviert ist eben dieser Eric Buchman, der im Small Blind auf 900.000 erhöht, jedoch auf das Reraise von Joe Cada seine Karten in den Muck schmeißt.
Hand #44 – Akenhead verdreifacht –
Wie schon in der Hand davor geht James Akenhead, Under the Gun sitzend, mit seinen restlichen 4mio Chips All-In. Steven Begleiter, von dem bisher sehr wenig bis gar nichts zu sehen war callt. Und wieder ist es Buchman der eine starke Hand gefunden hat. Er erhöht auf 12mio und zwingt Begleiter so zur Aufgabe. James Akenhead zeigt K Q und liegt damit gegen A K von Buchman hinten. Auf Flop 2 3 J und Turn K sieht es noch gut aus für Buchman, doch die Q am River lässt Akenhead seinen Chipstapel verdreifachen.
Hand #45 – ein Aufdoppler kommt selten allein –
Aus später Position raist Antoine Saout auf 750.000 und wird von Chipleader Moon im Big Blind gecallt. Der Flop bringt K J 2, woraufhin Moon 1,5mio setzt und Saout auf 6mio raist. Warum auch immer geht Darvin Moon nun mit A 4 All-In und Saout bringt die restlichen 3mio, die er noch vor sich liegen hat. Er selbst hält J 2 und ist damit großer Favorit. Der Turn macht es mit 3 noch einmal spannend, der River jedoch bringt eine 2 und damit den Double Up für Saout. Dieser hält nun 21mio Chips während Moon auf 49mio zurück fällt.
Hand #53 – Herber Rückschlag für Cada –
Bei Blinds von nun 200.000/400.000 raist Joe Cada vom Cut Off auf 1mio und wird von Darvin Moon im Big Blind gecallt, der am 4 8 9 Flop checkt. Joe Cada checkt auch und der Turn bringt ein A wieder checkt Moon und callt dann die Bet von Cada. Am River 4 wird Moon nun selbst aktiv. Er spielt 2,5mio an und callt dann das Reraise von Cada auf 5,5mio. Darvin Moon hält A T und gewinnt den Pot. Er ist nun zurück bei fast 60mio während Cada auf unter 7mio fällt.
Hand #54 – Schaffel und die Asse, Teil 1 –
Aus früher Position setzt Kevin Schaffel 1,1mio und wird von James Akenhead im Big Blind gecallt. Am Flop J 9 4 spielt dieser an worauf hin Schaffel mit A A All-In geht und Akenhead mit K K callt. Turn und River bringen keine Veränderung und während Schaffel nun knapp 15mio Chips hat bleiben Akenhead wieder nur 6mio übrig.
Hand #59 – Das Ende für Akenhead –
Nur fünf Hände nachdem er mit Königen gegen die Asse von Schaffel verlor, ist es nun erneut selbiger, der das Pocket Paar von Akenhead dominiert und diesen auf Platz neun ausscheiden lässt. Mit 3 3 riskiert Akenhead seine restlichen Chips und wird von Schaffel mit 9 9 gecallt. Das Board bringt keine Hilfe für den Underdog und James Akenhead verlässt als erster Spieler den Final Table.
Hand #68 – Schaffel und die Asse, Teil 2 –
Nur etwa zwei Runden, genauergesagt 14 Hände später bekommt Kevin Schaffel erneut Asse auf die Hand. Wieder A A und wie auch schon zuvor hält sein Gegner auch diesmal K K. Eric Buchman heißt der Kontrahent in diesem Fall und bereits vor dem Flop ist Schaffel nach Raise und Reraise mit allen seinen Chips in der Mitte. Schon auf dem Flop Q J K lässt sich das Unglück erahnen. Der Turn bringt dann sogar noch den K, damit die Quads für Buchman und das Aus für Kevin Schaffel.
Hand #90 – Riesen Pot für Begleiter –
Recht wenig ist passiert in den letzten Händen, Darvin Moon konnte seinen Chiplead etwas weiter ausbauen und einige Hände vor und auf dem Flop gewinnen. Unter anderem gegen Phil Ivey, dem nur noch etwas über 20 Big Blinds verbleiben. Joe Cada konnte seinen Stack wieder auf ca. 10mio in Chips ausbauen, ansonsten plätschert das Spiel aber mehr vor sich hin.
Es ist in dieser Hand wieder der Chipleader der mit einem Raise auf 1,3mio eröffnet, woraufhin Steven Begleiter auf 3,9mio erhöht und Moon callt. Der Flop kommt 34 2, Darvin Moon ist als erstes an der Reihe und checkt woraufhin Begleiter 5,3mio setzt. Moon wiederum erhöht auf 15mio, zahlt dann die 5mio aber nicht, die sein Gegenüber noch Mehr hat und in die Mitte schiebt. Er foldet und überlässt Begleiter den Pot.
Neuer Chipleader ist damit Eric Buchman mit fast 52mio gefolgt von Steven Begleiter mit knapp 44mio und Darvin Moon mit 42mio.
Hand #106 – Ivey wird aktiv –
Entweder bekam er während der letzten Runden gute Karten oder Phil Ivey nutzte einfach die etwas träge Dynamik am Tisch um mit einigen Raises seinen Stack auf nun wieder über 16mio in Chips auszubauen. In dieser Hand kann er einen Pot gegen Steven Begleiter gewinnen als er dessen Bet am Flop Q J K callt, der Turn J beide zum checken bewegt und Ivey den Pot mit einer eigenen Bet am River 3 einstreichen kann.
Hand #122 – Fast vorbei für den späteren Weltmeister –
Bei Blinds von 250.000/500.000 geht es weiterhin etwas schläfrig zu. Lediglich eine 4-Bet Begleiters, die Eric Buchman zum folden bewegte, sowie ein Push von Phil Ivey gegen Darvin Moons Erhöhung bildeten in den letzten Runden die Ausnahme.
Die folgende Hand jedoch, oder zumindest die daraus resultierende Geschichte, wird in die Pokerhistorien eingehen. Under the Gun spielt Joe Cada 1,2mio an, worauf der Smallstack Jeff Shulman auf seine restlichen 7mio erhöht. Cada callt, zeigt AJ und liegt damit gegen Shulmans A K klar hinten. Nach dem 3 T 9 Flop keimt am Q Turn noch einmal Hoffnung auf, jedoch bringt der River eine 4 und somit den Aufdoppler für Shulman sowie den Mini-Stack von 2,2mio für Joe Cada. Zwar noch ein klein Bisschen mehr als “A Chip and A Chair“ aber doch sehr nahe dran am berühmten Poker Leitsatz.
Hand #131 – Double Up für Cada –
Nachdem er auf 2mio Chips gefallen war konnte Joe Cada in der direkt folgenden Hand bereits mit J 4 gegen Buchmans 4 5 verdoppeln. Nun bringt er seine restlichen 5,5mio Chips mit 4 4 nach einem Raise von Phil Ivey über die Linie. Dieser callt mit A 8 und da das Board keinerlei Veränderung bringt, ist Joe Cada wieder im Rennen.
Hand #148 – wieder Cada gegen Ivey –
Trotz seines doch recht überschaubaren Stacks von rund 20 Big Blinds wird Phil Ivey nun immer aktiver und raist immer öfter. Dieses Mal callt er Preflop eine 1,2mio Bet von Joe Cada. Flop 8 5 9 und Turn Q werden von beiden Spielern gecheckt. Die 1,2mio hohe Riverbet von Ivey callt Joe Cada und gewinnt den Pot mit K Q. Dahin mit den Chips die sich Ivey in den vorhergehenden Händen erknausert hat.
Hand #153 – Saout verdoppelt –
In viele Hände war der Franzose Antoine Saout bisher noch nicht verwickelt, doch wenn, dann mit Erfolg. So sollte es ihm auch in dieser Hand ergehen. Im Small Blind sitzend erhöht er den Einsatz von Steven Begleiter auf 4,5mio. Dieser zahlt die 3mio nach und der Flop bringt 8 3 9 und sehr viel Aktion. Begleiter spielt 6,3mio an und bezahlt das 21mio All-In von Saout. Dieser hält mit A K eine sehr aussichtsreiche Hand und dominiert damit sogar die Hand von Begleiter der mit 8 7 nur den Straßen Draw vorzuweisen hat. Schon der Turn T schafft klare Verhältnisse und der neue Chipleader heißt Antoine Saout.
Hand #174 – Erneute Talfahrt für Cada –
Kurz zuvor reraiste Joe Cade schon einmal gegen Eric Buchman, dieser ging All-In und da beide Ax Kx hielten wurde der Pot geteilt. Die gleiche Situation nun ein paar Hände später. Dieses Mal schmeißt Cada auf das All-In Buchmans allerdings weg und fügt seinem Stack damit einen Schaden in Höhe von 5mio Chips zu.
Hand #175 – Der Superstar muss gehen –
Ein ständiges Auf und Ab wiederfuhr dem Chipstapel von Phil Ivey innerhalb der letzten Runden. Zwischen 6mio und 10mio schwankte die Anzahl seiner verbliebenen Chips hin und her. Nun hält er noch ca. 6,5mio und riskiert diese aus erster Position mit A K. Im Big Blind sitzt Darvin Moon, von dem in den letzten Händen nicht viel zu sehen war. Er callt mit A Q und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Der Flop bringt mit Qd 6 6 den bitteren Suck-Out für Ivey, das Paar für Moon. Da weder Turn noch River etwas ändern und die Situation bereinigen können, muss Superstar Ivey den Final Table als 7. verlassen.
An dieser Stelle ist der 1. Teil der WSOP Final Table Zusammenfassung beendet. Weiter geht es mit Teil 2 und den verbliebenen 6 Spielern in den nächsten Tagen…