Bericht von der Full Tilt Challenge in München
Viel hat man bereist gelesen und gehört über die Full Tilt Million Euro Challenge. Am Sonntag den 07.10. war es dann an der Zeit sich bei dem Event in München selbst ein Bild von der ganzen Sache zu machen, und die Chance wahr zu nehmen, das ein oder
andere Interview mit den Full Tilt Pros zu führen.
Wie auch schon bei den Veranstaltungen in den anderen Städten die Tage und Wochen zuvor, standen bereits schon früh morgens eine Vielzahl an Besuchern und qualifizierten Turnierspielern vor dem Ballhaus Forum in Unterschleißheim an, und warteten darauf eingelassen zu werden. Das Praktische an einer Presseakkreditierung ist, dass man diese Menschenschlangen einfach umgehen kann und durch VIP- und Presse-Eingang schnell Einlass findet.
Nachdem die Formalitäten geklärt, Presseausweise und Turnier-Tickets verteilt waren, konnte man sich zunächst erst mal in dem noch wenig besuchten Eventbereich gemütlich umsehen, Headsup spielen, Fotos machen und Full Tilt Goodies abstauben.
Pünktlich um 12 Uhr begann dann die große Show mit dem Einzug der Full Tilt Pros. In lockerer Runde wurden dann die grundlegenden Aspekte des Pokerns von Howard Lederer, Phil Ivey, Chris Ferguson, John Juanda, Jennifer Harman, Erik Seidel, Clonie Gowen, Gus Hansen, Allen Cunningham und unserem deutschen Profi Eddy Scharf diskutiert. Kommentiert wurde das ganze von DSF-Kommentator Michael Körner. Thematisch ging es dabei hauptsächlich um die Fragen, inwiefern Poker ein Glücksspiel ist bzw. wie viel vom Können abhängt und wie sich das Leben als Poker Profi mit Familienleben vereinbaren lässt. Wie nicht anders zu erwarten, waren sich natürlich alle Pros einig, dass Poker auf lange Sicht kein Glücksspiel ist, aber auf kurze Sicht natürlich sehr stark vom Glück anhängig ist.
Auch beim Thema Familienleben waren sich die meisten der Spieler einig und bestätigten, dass eine intakte und verständnisvolle Familie für eine erfolgreiche Karriere als Pokerspieler unabdingbar ist. Auch wenn Gus Hansen in diesem Punkt nicht widersprach, so stellte er klar fest, dass er sein Leben als Single klar bevorzugt. Howard Lederer begründete anschließend die Faszination von Poker damit, dass Poker ein Spiel ist, das zum einen von jedem gespielt aber zum anderen von niemanden jemals perfekt gemeistert werden kann, da man immer wieder neuen Situationen gegenübersteht, die es zu lösen gilt. Am Ende führte Chris Ferguson dann noch seine Paradedisziplin vor, das Zerteilen einer Karotte mit einer geworfenen Pokerkarte.
Nach dem Eröffnungsakt ging es dann für eine Stärkung nochmal kurz in den Presse- und VIP-Bereich, wo ein kleines aber leckeres Buffet aufgebaut war. Anschließend ging für mich um 13 Uhr auch schon das Turnier mit dem Heat 1 los.
Zu dem Turnier ist nicht viel zu sagen. Die Struktur war fürchterlich. 5000 Starting-Stack und damit alles nicht so lange dauerte, wurden die Blinds, bei 100-100 beginnend, alle 12 Minuten verdoppelt. Wie viel man da Spielen und Taktieren kann, dürfte jedem selber klar sein – gar nicht. Irgendwie habe ich es dann geschafft immerhin den 3. Platz an meinem Tisch zu machen, was leider gar nichts brachte, da sich jeweils nur der Sieger jedes Tisches für das MTT am Abend qualifizierte. Aber das war für mich auch nicht weiter schlimm, da an diesem Tag die Interviews mit dem Pros klar im Vordergrund standen.
Um 15:30 Uhr war es dann Zeit für das Interview mit Chris „Jesus“ Ferguson, dass ihr im Anschluss dieses Berichts lesen könnt. Das Interview verlief sehr locker, nur leider war es etwas kürzer als gedacht, da Chris Ferguson wieder raus in die Halle zu den Headsup-Tischen musste. Während des Interviews war Chris sichtlich entspannt, locker und freundlich. Da ist man von so manchen deutschen prominenten Nicht-Poker-Spielern anderes gewohnt.
Im Anschluss folgte gleich das nächste Interview. Diesmal hatten wir die Möglichkeit ein paar Fragen an Jennifer Harman zu stellen. Auch sie war super nett und freundlich und stellte sich bereitwillig all unseren Fragen. Dieses Mal ging das Interview auch über die vollen zur Verfügung stehenden 15 Minuten.
Den ganzen Nachmittag über wurden in der Halle von den Pros Autogrammstunden und Workshops zu unterschiedlichen Themen (unter anderem zu den Themen: Headsup-Play, Odds and Outs) abgehalten. Wer Glück hatte und sich bei den stündlichen stattfindenden Verlosungen unter den Gewinnern wiederfand, bekam die Möglichkeit gegen einen der Profispieler sein Können im Headsup zu beweisen. Um diese Vergnügen möglichst vielen Besuchern zu ermöglichen, begannen die Profispieler, allen voran Phil Ivey, John Juanda und Allen Cunningham, Live-Multi-Tabling zu betreiben und zwei Tische gleichzeitig zu spielen.
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Einige der Profis scheuten sich auch nicht, einfach ein wenig durch die Halle zu schlendern und sich bereitwillig für Autogramme, Fotos und kleine Fragen zur Verfügung zu stellen. Gerade diese Lockerheit und Publikumsnähe verlieh der gesamten Veranstaltung das gewisse Etwas.
Um 18:15 Uhr stand dann das letzte große Highlight auf der Liste, das Interview mit Gus „The great Dane“ Hansen. Zunächst mal kam es zu einer kleinen Verzögerung, weil Gus Hansen es sich nicht nehmen ließ, nach einem Workshop noch einige Autogrammwünsche zu erfüllen. Als er dann endlich gut gelaunt und rum albernd von einer Full Tilt PR-Dame zu uns gebracht wurde, konnte es los gehen. Auch er beantwortete alle unsere Fragen, trotz des doch schon lange andauernden Events, sehr ausführlich und freundlich und sorgte dabei mit seinen Antworten und seiner Art für den einen oder anderen Lacher unter den Anwesenden.
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- Andreas Setz (Wiesbande)
- Martin Kläser (Köln)
- Derik Gründler (Berlin)
- Sascha Hinz (Hamburg)
- Florian Gottschalk (Stuttgart)
Zusammenfassend kann man hier wohl von einem sehr gelungen Event von Full Tilt sprechen, die mit dem Angebot für die Besucher und der guten Organisation die Messlatte für solche Events in Deutschland ganz weit nach oben gelegt haben. Natürlich sind wir nicht mit leeren Händen nach Hause gekommen und konnten auf einem mitgebrachten PI Shirt die Unterschriften aller anwesenden Profis sammeln. Dieses Shirt wird es vermutlich bei einem der nächsten PI Turnier oder einer Verlosung zu gewinnen geben.
Im Anschluss nun noch das erste von drei Interviews mit Chris Ferguson, die beiden anderen mit Jennifer Harman und Gus Hansen folgen in Kürze.
Interview mit Chris „Jesus“ Ferguson
PI (Poker Institut): Gut Tag Herr Ferguson. Sie reisen nun schon seit einiger Zeit mit Full Tilt durch Deutschland. Wie gefällt ihnen Deutschland und hatten sie die Möglichkeit sich die eine oder andere Sehenswürdigkeit anzuschauen?
CF (Chris Ferguson): Ich bin nun seit zweieinhalb Wochen in Deutschland unterwegs und es gefällt mir sehr gut. Wir haben die Möglichkeit genutzt die Städte, in denen wir Halt gemacht haben, auch anzuschauen und kennen zu lernen. Durch den Aufenthalt in Europa 2012/ 48034/ giochi casino /LTT del 29 ottobre 2012- Decreto di indizione della lotteria nazionale ad estrazione istantanea denominata Oroscopo Fortunato03-12-2012 – Lotterie Istantanee Decreto Direttoriale Prot. hatte ich auch die Gelegenheit meinen Play Casino Spiele online bei Roxy PalaceGenießt alle Funktionen von Weltklasse-Casino-Software von Microgaming, bietetRoxy Palace die beste Auswahl an neuen Spielen zu finden. Cousin in Genf zu besuchen. Die Landschaft und das Essen in der Schweiz sind wunderbar. Außerdem bin ich gerade von meinem Kurz-Trip nach Istanbul zurückgekehrt, wo ich auch eine gute Zeit verbracht habe.
PI: Da sie hier im Moment in München sind, muss ich Sie natürlich fragen ob sie auch die Gelegenheit hatten das Oktoberfest zu besuchen.
CF: Leider waren wir bisher nicht auf dem Oktoberfest, aber wir haben den gestrigen Abend ab 23 Uhr im P1 (Anm. d. Red.: Das P1 ist eine der bekanntesten Promi-Discos in München) verbracht, da war das Oktoberfest zwar vermutlich schon vorbei, casino spiele aber unter den Besuchern waren viele hübsche Frauen in Lederhosen (Anm. d. Red.: An dieser Stelle wurde Chris Ferguson von uns natürlich darüber aufgeklärt, dass Lederhosen von Männern getragen werden und Frauen Dirndln tragen und darin auch viel besser aussehen würden).
PI: Der Poker-Boom ist aktuell immer noch ungebrochen und viele neue Spieler versuchen ihr Glück beim Online Poker um dabei das schnelle Geld zu machen. Sie haben auf Full Tilt ein interessantes Projekt gestartet, bei dem sie versuchten eine Bankroll von $10.000 aus dem Nichts aufzubauen. Können sie uns von ihren Erfahrungen, die sie dabei gemacht haben erzählen?
CF: Ich denke dass es sehr wichtig ist den Leuten klar zu machen, dass man nicht viel eigenes Geld investieren muss um mit Online-Poker zu beginnen. Mit dem Projekt wollte ich zeigen, dass man genau genommen überhaupt kein Geld am Anfang benötigt um im Internet Poker zu spielen. Zu Beginn habe ich meine Bankroll mit dem Spielen von Freerolls aufgebaut, bei denen man $2 gewinnen konnte wenn man einen der ersten 18 Plätze erreicht hat.
Ein anderer wichtiger Punkt den ich zeigen wollte, war die Wichtigkeit eines vernünftigen Bankroll-Managements. Viele Spieler spielen in Limits außerhalb ihrer Bankroll, sodass sie oft aus diesem Grund pleite gehen. Dieses Schicksal kann nicht nur Pokeranfänger ereilen, sondern auch gute und erfahrene Spieler, wenn sie sich diese nicht an ihr Bankroll-Management halten.
Ich hatte verschiedene Regeln an die ich mich hielt. Erstens begann ich das Projekt mit $0, des Weiteren habe ich mich niemals mit mehr als 5% meiner Bankroll in Cashgames eingekauft. Eine weitere Regel die ich eingehalten habe war, dass ich immer dann ein Tisch verlassen habe, wenn das Geld an diesem Tisch mehr als 10% meiner Bankroll ausgemacht hat.
Das was diese Regeln so wertvoll macht, ist die Tatsache, dass wenn man sich in einem Downswing befindet, man gezwungen ist ein Limit abzusteigen, so dass es nicht möglich ist auf einen Schlag seine halbe Bankroll zu verlieren. Auf lange Sicht schütze ich somit mein Geld, da es sehr unwahrscheinlich ist das ein Downswing so lange anhält dass man dadurch pleite geht.
Wenn sie ein guter Pokerspieler sind und sich an diese einfache Regeln halten, werden sie erfolgreich sein. Wenn sie sich nicht an ein Bankrollmanagement halten können sie so gut sein wie so wollen und trotzdem alles verlieren.
PI: Was sind ihrer Meinung die Unterschiede zwischen den Mikrolimits und den hohen Limits?
CF: Grundsätzlich kann man sagen dass das Können der Spieler mit den Limits steigt, aber das höchste Limit nicht zwingend das schwerste Spiel sein muss. In der Regel ist dies das zweit- oder dritthöchste Limit. Der Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Spieler in den höchsten Limits, diese eigentlich nur spielen, da keine höheren verfügbar sind und daher eher die Tendenz haben zu gambeln und somit nicht ihr bestes Spiel zu spielen.
PI: Sie sind Doktor der Informatik und haben großes Wissen über Spieltheorie. Wie wichtig schätzen sie den mathematischen Aspekt des Pokerspiels ein?
CF: Für mich stellt die Mathematik einen wichtigen Punkt des Spiels dar, allerdings braucht man nicht zwingend über große mathematische Fähigkeiten verfügen um ein guten Spieler zu sein, es gibt eine Vielzahl guter Spieler die weniger Wert auf die Mathematik legen.
Viele Leute sagen, dass es eben nicht so wichtig ist, und sie haben unter Umständen auch recht damit mit. Man muss nicht zu jeder Zeit die exakte Wahrscheinlichkeit auf die Kommastelle genau berechnen können, aber man sollte die Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Situationen kennen. Zudem ist es wichtig zu wissen wie man bestimmte Situationen spielt. Zu glauben dass man die beste Hand hat, bedeutet nicht unbedingt zu setzen. Genauso bedeutet eine schlechte Hand nicht, dass man automatisch checken oder folden sollte, vielleicht sollte man beispielsweise stattdessen erhöhen um den Pot zu stehlen.
PI: Manchen Pokerbüchern ist zu entnehmen, dass es mit einem Stack kleiner gleich dem 10-fachen des Big Blinds möglich ist mathematisch korrekt zu spielen. Können sie das bestätigen?
CF: Bezogen auf Headsup Situationen ist dies mit Sicherheit korrekt. Gerade ich als mathematisch orientierter Spieler tue mir mit nur wenigen Chips eher leichter. Durch die geringe Chipanzahl und den damit eingeschränkten Optionen, die sich im Großen und Ganzen auf All-in oder Fold beschränken, ist das Spiel einfacher mathematisch zu analysieren.
PI: Im Gegensatz dazu, wie wichtig ist ihnen das allseits bekannte Bauchgefühl?
CF: Das Bauchgefühl ist durchaus ein wichtiger Aspekt, aber nicht in dem Kontext wie es viele Spieler interpretieren. Für mich persönlich reicht es nicht, mich nur auf das Gefühl zu verlassen, ich möchte verstehen woher es kommt und welche Ursache es hat, warum ich beispielsweise in einer bestimmten Situation erhöhen soll oder in einer anderen lieber folde. Ich denke das Gefühl stammt aus einer Vielzahl gesammelter und im Gedächtnis gespeicherter Erfahrungen, bei denen ich ähnlichen Situationen gegenüberstand. In wiederkehrenden Situationen werden diese Erfahrungen durch das Unterbewusstsein wieder hervorgerufen.
PI: Bitte vervollständigen sie folgende Sätze.
PI CF:
Poker is … a wonderful game of skill.
Winning the WSOP Main Event feels … amazing.
If I wouldn’t have become a pro player … I’d be a amateur player.
PI: Herr Ferguson, vielen Dank für das Interview und viel Glück und Erfolg bei den nächsten Turnieren.
Vielen Dank auch an Basti aka SKSMCG für das Führen des Interviews. Die beiden anderen Interviews mit Jennifer Harman und Gus Hansen folgen in Kürze.